Chronik
Röckingen wurde im Jahre 1053 erstmals Urkundlich erwähnt, doch die Entstehung des Dorfes geht sehr viel weiter zurück. In den Jahren 233 und 258 n. Chr. erstürmten die Alemannen den Limes und fanden römische Gutshöfe, die zerfielen. Dorthin bauten sie ihre Fachwerkhäuser.
Zwischen 900 und 1000 entstand Opfenried (Offenes Ried). Der Sage nach stand auf Hausnummer 7 ein germanischer Dorfbrunnen. Opfenried war und ist kirchlich und politisch ein Teil Röckingens.
Im Jahr 1525 kämpften Bauern der Hesselberggegend um ihre Freiheit. Ihr Anführer war Thomas Schmalzmüller von der noch bestehenden Schmalzmühle. Auch der damalige Besitzer der Gugelmühle, Leonhard Scheidle, kämpfte mit im Bauernheer. In der Schlacht von Ostheim wurden die Bauern von den markgräflichen Truppen besiegt und schwer bestraft, dadurch büßten auch die Besitzer der Mühlen ihre Freibauernschaft ein.
Anno 1555 wurde das Röckinger Schloß erbaut.
Nach der Zerstörung im 30jährigen Krieg kamen evangelische Heimatvertriebene aus „dem Ländlein ob der Ens“ (Österreich) und bauten die Höfe mit Hilfe verbliebener Einheimischen wieder auf. Viele deren Nachfolger leben heute noch in Röckingen.
1791 kam die Markgrafenschaft Ansbach-Bayreuth zu Preußen. Daraufhin besuchte im Jahre 1803 König Wilhelm III mit seiner Gemahlin Luise den Hesselberg. Zum Andenken an diesen Besuch wurde eine Messe gefeiert, die Hesselbergmesse, die heute nach über 200 Jahren immer noch einen hohen Stellenwert in der Dorfgemeinschaft einnimmt.
Seit 1806 ist Röckingen bayerisch.
In dieser Zeit wurde in Röckingen ein Steinbruch angelegt. Mit diesen Steinen wurde sie Staatstrasse zwischen Wassertrüdingen und Dinkelsbühl neu ausgebaut, auch die Hesselbergstrasse wurde neu angelegt.
Das Röckinger Schloß.
Das Schloß der Herren von Middelburg (Röckinger Uradel) stand an dem Platz den heute die Bauernhöfe von Friedrich Tremel und Gunter Schachner einnehmen. Hans Schenk von Schenkenstein erwarb 1468 von Hans von Seckendorf seinen Teil von Röckingen. Seine Nachkommen erwarben den Rest des Dorfes.
Der letzte Spross dieses Geschlechts baute das jetzt noch bestehende Schloss.
1584 fiel das Schloss und die Ländereien an die Markgrafen von Ansbach
Die Ansbacher Markgrafen hielten öfter Hof in Röckingen. In dieser Zeit wurde in der Laurentiuskirche der "Fürstenstand" errichtet.
1793 kam das Schloss in private Hände. Später ging es dann in den Besitz des Brauereieigentümers Gutmann über.
Nach dem Ersten Weltkrieg wurden die Räume als Büro für das Kalkwerk benutzt. Es wechselten anschließend mehrmals bie Besitzer
Das Schloss ist ein Wahrzeichen Röckingens.
Unter dem jetzigen Besitzer wurde eine Teilrenovierung durchgeführt
Der Hesselberg
Das Gemeindegebiet reicht im Norden bis zur Osterwiese auf dem Hesselberg. Mit 689 m Höhe ist dies der höchste Berg Frankens. Bei schönem Wetter reicht die Fernsicht bis zu den Alpen. Viele Sagen umwogen den heiligen Berg der Franken. Auf dem östlichen Teil des Hesselberg (Schlössleinsbuck) wurden etwa 1200 v. Chr. Wallanlagen von den Rittern von Lentersheim errichtet. Die Burganlagen bestanden bis ins 13. Jahrhundert. Graben und Wall sind heute noch sichtbar
Heute steht der Hesselberg wegen seiner vielfältigen Pflanzenwelt und seines Halbtrockenrasens unter Landschaftsschutz. Traditionell wird auf der Osterwiese, auf Grund des Besuches des Preussenkönigs Friedrich Wilhelm im Jahr 1803, am ersten Sonntag im Juli die Hesselbergmesse abgehalten. Die "Berchmess" wie sie örtlich genannt wird, ist weit über die Landesgrenzen bekannt.
Die Sagen
Die Sage des Teufelslochs
Auf dem Hesselberg gab es vor Zeiten eine jetzt verschüttete Höhle von unergründlicher Tiefe. Einige Knaben die dort die Schafe hüteten, verspürten Lust, dem Ding auf den Grund zu gehen. Sie ließen einen ihrer Genossen an einem langen Strick hinab mit der Versicherung, dass sie ihn herausziehen würden sobald er ihnen von unten ein Zeichen gäbe. Kaum aber hatten sie ihn hinabgelassen da lief ein dreibeiniger Hase über den Weg und alle Knaben rannten ihm nach. nachdem sie den Strick an einem Baum befestigt hatten. Als sie von der vergeblichen Jagd zurückkehrten zogen sie eilends den Strick herauf Der war mit Blut befleckt und am unteren Ende hing ein Bockfuß Der Knabe jedoch war verschwunden und kam nie mehr zutage Davon erhielt die Höhle den Namen Teufelsloch.
Die Sage des "Schwarzen Conrads"
Als früher die Bauern im Herbst ihr Obst hüteten, brach urplötzlich ein fürchterlicher Sturm los, dass sich die Bäume verbogen und die Wachhunde sich in ihre Hütten verkrochen. Der "Schwarze Conrad", ein ehemaliger Raubritter der in seiner Festung am Schlössleinsbuck einen grausigen Tod durch Einsperren in ein dunkles Verlies fand, lief in der Gestalt eines hässlichen Höllen-Hundes mit Kettengerassel den Buck entlang. So schnell der Spuk gekommen war, so schnell war er auch wieder vorbei.
Die Sage berichtet weiter, dass die beiden Schlossjungfrauen, die Schwestern des "Schwarzen Conrad" die ebenfalls am gleichen Tag den Tod fanden wie ihr Bruder, einem Bäckerlehrling aus Röckingen öfters Brot abkauften. Die Schlossjungfrauen bezahlten mit altem Geld und verboten dem Jungen niemals von ihnen zu erzählen. Als dieser aber seinem Bäckermeister erzählte, woher er das Geld habe, erschienen ihm die Schlossjungfrauen ein letztes Mal und machten ihm schwere Vorwürfe, weil er das Geheimnis verraten hatte. Er wäre in der Lage gewesen, den Fluch, auf Ewigkeiten zu spuken, zu lösen.
Die Sage des Knechtes
Eines Abend als ein Knecht noch spät Abends am Schlössleinsbuck arbeitete, erschienen ihm die Schlossjungfrauen. Sie baten ihn, den Fluch zu lösen, in dem er in den Keller der Burg ging und dem "Schwarzen Conrad" in Gestalt des schrecklichen Höllenhundes einen Schlüssel zu entreißen, um damit die Truhe aufzusperren, welche die Kreatur des Teufels bewachte. Der Knecht aber war zu ängstlich.
Ein letztes Mal erschienen ihm die Jungfrauen und erzählten ihm, dass der Fluch nun nur noch von einem Kind gelöst werden könne, wenn dieses in einer alten Eichenwiege liegen würde